
Dr. Sylvia Groß (AfD) zu SARS-CoV-2: Weder Massentestungen noch anlassbezogene Populationstestungen sind der richtige Weg
Bayern möchte es künftig allen Menschen auf ihren Wunsch hin ermöglichen, unabhängig, ob Symptome oder ein erhöhtes Risiko vorliegen, sich kostenfrei auf SARS-CoV-2 testen zu lassen. Wie der SWR unter Berufung auf das zuständige Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie berichtet, seien entsprechende Testmöglichkeiten in Rheinland-Pfalz nicht geplant. Das Ministerium verweist auf das Konzept sogenannter „anlassbezogener Populationstestungen“, die breit angelegte Testungen nur im Umfeld von Neuinfektionen vorsehen, um Infektionsketten nachverfolgen zu können. Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) lehnt Testungen wie in Bayern als unnötig und nicht zielführend ab.
Dazu Dr. Sylvia Groß, gesundheitspolitische Sprecherin der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz: „Dem Bundesgesundheitsminister ist an dieser Stelle zuzustimmen. Breit angelegte Testungen, wie sie nunmehr in Bayern vorgesehen sind, sind weder erforderlich noch zielführend. Das Ergebnis solcher Tests stellt lediglich eine Momentaufnahme mit kurzem Verfallsdatum dar.“
Dr. Groß weiter: „Allerdings halten wir auch das Konzept der ‚anlassbezogenen Populationstestungen‘ der Landesregierung für wenig erfolgversprechend. Wäre es wirklich so einfach, Infektionsketten nachzuvollziehen, wären die zahlreichen Einschränkungen nicht nötig. Das Problem sind dabei die stillen (symptomfreien) Infektionen – und das ist der weit überwiegende Teil. In diesen Fällen wird die Infektion meist gar nicht erkannt, so dass es auch am Anlass für eine ‚anlassbezogene Populationstestung‘ fehlt. Insoweit ist es dann auch nicht möglich, die Infektionsketten nachzuvollziehen – das ist hierbei offensichtlich der Konstruktionsfehler.“
„Wir weisen wiederholt auf unsere Forderung hin, endlich eine prospektive, zufallsbasierte Langzeitstudie zu initiieren. Diese hatte die AfD-Fraktion kürzlich im Landtag Rheinland-Pfalz beantragt; wie zu erwarten, leider erfolglos. Eine solche Studie trägt dem Problem der stillen Infektionen insoweit Rechnung, als sie nicht primär dazu dient, Infektionsketten nachzuverfolgen, sondern vielmehr erlaubt, das Infektionsgeschehen in Gänze über einen längeren Zeitraum zu überwachen. Dieser Weg ist deutlich erfolgsversprechender, wenn es darum geht, geeignete Maßnahmen zu ergreifen und deren Verhältnismäßigkeit, insbesondere, was Eingriffe in unsere Grundrechte anbelangt, zu beurteilen. Zu einer solchen Studie gibt es keine Alternative.“, so Dr. Groß abschließend.
Dr. Sylvia Groß ist gesundheitspolitische Sprecherin der AfD-Fraktion im Landtag von Rheinland-Pfalz.
Foto Dr. Groß: http://www.afd-rlp-fraktion.de/die-fraktion (Quelle: AfD RLP)
Mainz, den 30. Juni 2020