“Spaziergänger” in Koblenz am 8. Januar 2022
Die „Spaziergänge“ in Koblenz sind ein friedlicher Bürgerprotest gegen Impfpflicht und Corona-Maßnahmen der Regierung: samstags 18 Uhr am Deutschen Eck und montags 19 Uhr am Clemensplatz
Kurzbericht
Koblenz am Samstag, 8. Januar 2022 – Die Parkplätze am Rhein sind voller Polizei-Mannschaftswagen, das Deutsche Eck abgesperrt. Immer mehr Menschen strömen ruhig zur Koblenzer Innenstadt hin, von polizeilichen Absperrungen kanalisiert. Gegen 18:30 Uhr staut sich der Zug auf der Karmeliterstraße durch eine Sitzblockade der Antifa: etwa 60 Antifanten mit Fahnen und Plakaten wie QUERDENKEN TÖTET und IMPFEN IST SEXY riegeln die Straße ab – gegen eine sich hier anstauende Menschenmenge von geschätzt über 5000 Spaziergängern.
Eine Polizeikette mit Einsatz-Fahrzeugen hält die Spaziergänger auf Abstand – 50 Meter Sicherheitszone gegen eine Eskalation. Die Bürger stauen sich dicht an dicht, skandieren „Frieden – Freiheit – Selbstbestimmung“ und „Mauer muß weg“, Einzelne rufen immer wieder zur Besonnenheit auf, sprechen mit den Polizisten, Pfiffe und Ungeduld wachsen an, Nervosität macht sich breit: Die Polizei braucht eine dreiviertel Stunde, um die Straßenblockade aufzulösen und die Antifanten nach Platzverweisen usw. aus dem Weg zu schaffen. Gegen 19:11 Uhr endlich der Durchbruch: Der ungeduldige Menschenstrom schiebt die Polizeikette jubelnd vor sich her weiter auf der Clemensstraße bis Kreuzung Görgenstraße und dann, von der Polizei geführt, Richtung Viktoriastraße – siehe Videos.
Die Bürger haben einmal mehr ihre demokratische Reife bewiesen, friedlich und aus eigenem Antrieb ihre kritische Haltung zur Corona-Politik der Regierenden zu zeigen. Das halten viele nicht aus:
Reaktionen …
- „antifa_koblenz“ (Homepage vom 8.1.): In Koblenz versammeln „… sich wieder zahlreiche Antifaschist*innen“, um dem „Treiben von Verschwörungsideolog*innen, Faschist*innen und stumpfen Coronaleugner*innen Einhalt …“ zu gebieten, bis sie von „Bullen“ geräumt wurden, wobei „… es in mehreren Fällen zu Übergriffen durch Bullen …“ gekommen ist, vereinzelt auch zu Übergriffen der „Verschwörungsideolg*innen“.
- Rhein-Zeitung – titelt am 10.1.: „Polizei prangert zunehmend Hemmungslosigkeit an“ … „von Woche zu Woche mehr Proteste“ mit nach Polizeiangaben breit und bunt aufgestellten Teilnehmern.
- Innenminister Lewentz (SPD) (RZ vom 10.1.): „… genau hinzusehen, mit wem man unterwegs ist“. … „Bei solchen Protesten tummeln sich Verschwörungstheoretiker, Impfgegner, Angehörige des ‚Reichsbürger‘-Spektrums und der rechtsextremistischen Szene.“ In Rheinland-Pfalz seien 1400 Beamte im Einsatz gewesen.
- Stephan Wefelscheid MdL (FREIE WÄHLER) – stellt im Landtag die Kleine Anfrage (Punkt 6): „Welche Maßnahmen können die Landesregierung und die Stadtverwaltung ergreifen, um den kontinuierlichen Zulauf zu diesen „Spaziergängen“ und die Entwicklung von Koblenz zu einem „Hotspot“ zu unterbinden?“
- SWR – meldete am 5.1.: „Telegram schreibt wieder Negativschlagzeilen. Besonders in der Szene der Corona-Leugner und Rechtsradikalen erfreut sich der russische Messenger-Dienst großer Beliebtheit.“ Er hatte einen „Faktenchecker der Tagesschau“ beauftragt, den Messenger zu prüfen, der dort 250 Morddrohungen und Hetze gefunden haben soll.
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