Covid-19 hat seine Todesopfer überwiegend bei den Senioren gefunden, Durchschnittsalter über 80. Opfer der Corona-Politik aber sind die Familien, vor allem die Kindergarten-Kinder und Schüler. Ihre psycho-sozialen Probleme werden nirgends erfaßt, oft ignoriert oder kleingeredet.
Auf Anfrage der AfD-Fraktion sind nach Angaben des Gesundheitsamtes seit Beginn der Corona-Pandemie 1.815 Kinder einem PCR-Test unterzogen worden. Das entspricht einem Anteil von 41 Prozent bei 4.416 KiTa-Plätzen. Da sogenannte Schnelltests und andere Testvarianten nicht gemeldet werden bzw. nur im Falle eines positiven Ergebnisses, ist davon auszugehen, daß in der Regel alle Kindergartenkinder getestet werden. Den Ergebnissen nach waren 121 Tests „positiv“, darunter die Einjährigen am häufigsten. Umgerechnet auf alle 4.416 Kinder wären 2,7 Prozent „positiv“.
In etwa 20 Fällen haben Eltern einen PCR-Test an ihren Kindern abgelehnt. Nach landesweiter Vorgehensweise wird ihre Absonderung (Quarantäne) dann um 7 Tage verlängert, sie werden erst dann wieder aufgenommen, wenn sie während der letzten drei Wochen (14+7 Tage) symptomfrei waren – im Zweifel wird ein PCR-Test vom Gesundheitsamt angeordnet, also erzwungen. Da die meisten Eltern berufstätig sind, werden sie eine dreiwöchige Absonderung ihrer Kinder nicht managen können, zumal die Angst vor einer Ansteckung der Großeltern weiter befeuert wird, wodurch eine Betreuung in der Großfamilie häufig ausscheidet.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO rät nach ihrer aktuellen Richtlinie von Impfungen an Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahren ab, da ein Nutzen der Covid-19-Impfung nicht nachgewiesen sei und bei Kindern, sofern sie überhaupt erkrankten, der Krankheitsverlauf äußerst mild verlaufe, sie auch für die Weitergabe des Virus keine wesentliche Gefahr darstelle. Hierzu Ralf Schönborn (MdL): „Das in Rheinland-Pfalz praktizierte Coronatest-Zwangsverfahren wird von der WHO-Richtlinie gänzlich in Frage gestellt. Wer jetzt noch weiter testet, nimmt eine Kindswohlgefährdung bewußt in Kauf.“ In der Folge werden ganze Familien grundlos in die Quarantäne getrieben.
Ohne amtliche Empfehlung zum Impfen Jugendlicher müssen Ärzte die Verantwortung selber tragen, wozu sie nicht bereit sind. Ralf Schönborn:„Allmählich wird klar, dass allein wirtschaftliche Interessen das Geschehen rund ums Testen und Impfen bestimmen und die möglichen gesundheitlichen Folgeschäden, wenn überhaupt, nur eine untergeordnete Rolle spielen.“
Problematischer als dieses unnötige und fragwürdige Testen gesunder Kinder sind die psychischen Folgen dieser Zwangsprozedur und der gesellschaftliche Umgang damit, der mit Scham beginnt, wenn Kinder beim Schultest öffentlich als „positiv“ entlarvt werden. Fachleute haben früh gewarnt. Nach heutigem Kenntnisstand hätte es nie zu dem angstbesetzten Ausfall des Präsenzunterrichts kommen dürfen. Der Ausfall eines ganzen Bildungsjahres ist in der menschlichen Entwicklung unwiderruflich, die für die Herausbildung bestimmter Fähigkeiten bestehenden Zeitfenster (Maria Montessori) haben sich zum Teil ungenutzt geöffnet und geschlossen. So ist für die Sprachförderung das 3. bis 6. Lebensjahr besonders wichtig, ohne die etwa Kinder mit Migrationshintergrund kaum eine Chance haben, Deutsch akzentfrei und grammatisch richtig zu erlernen – mit bleibenden Benachteiligungen für ihr ganzes Leben.
Viele Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene wollen selbst bei einem Infektionsrisiko von Null nicht mehr auf die Maske verzichten, haben Kontaktängste, leiden unter Bewegungsmangel, sitzen zu lange vor dem Bildschirm, fürchten sich, Oma und Opa anzustecken. Unsere menschenzugewandte, kontaktfreudige Vertrauenskultur ist politisch gesteuert in eine Zerreißprobe geraten.
In der Sitzung des Jugendhilfeausschusses vom 23. Juni hat man das Problem erkannt, pandemiebedingte Folgen angehen zu müssen. Manche reden sich die Lage auch schön. So meinte Frau Monteith/SPD: „Man soll den Kindern nicht einreden, dass sie Probleme hätten“. Die Herausforderungen aber sind gewaltig. In der Kindertagesbetreuung werden tägliche Bewegungsangebote wichtiger, ebenso eine frühe Sprachdiagnostik und effektive Sprachförderung. Auch die pädagogischen Fachkräfte benötigen mehr Unterstützung, um über frühe Warnzeichen bei psychischen Problemen besser sensibilisiert zu sein.
Hierzu Dr. Harald Bechberger, Mitglied des Jugendhilfeausschusses: „Schon jetzt ist absehbar, dass das neue ab 1.7. geltende KiTa-Gesetz, noch vor Corona konzipiert, vom Finanzrahmen her bei weitem nicht reichen wird. Den jugendlichen Corona-Opfern muss bestmöglich geholfen werden. Das ist der Staat ihnen schuldig!“