E wie Enteignung

Wie überzeuge ich Autofahrer von der Alltagstauglichkeit meiner neuen E-Autos? Und wie kann ich den Landeiern „Carsharing“ schmackhaft machen? Das sind typische Unternehmerfragen. Wieso kümmert das den Kreistag?

Der Individualverkehr im Rhein-Hunsrück konnte das bisher alleine regeln, nämlich marktwirtschaftlich nach Angebot und Nachfrage. Bestimmte Politiker stört das. Selbst die fetten Staatsprämien mit unserem Steuergeld haben das Kaufverhalten nicht in ihrem Sinne verändern können. 

Jetzt versuchen sie es mit einem Trick: individuelle Mobilität wird zur Daseinsvorsorge erklärt. Dann ist die Politik dafür zuständig, wie für die Krankenhausversorgung. Anstelle des Autoverkäufers kommt jetzt ein „Klimaschutzmanager“ mit seinen „Kümmerern“, der frech und frei behauptet: „Die Elektromobilität gehört aufs Land.“ Punkt.  Das „Dorfautoprojekt“ war geboren: Es läßt uns Steuerzahler, die wir lieber Diesel oder sonst was fahren, für jedes E-Auto 7000 Euro aus der Kreiskasse mitbezahlen, jedes Jahr. Im ersten Projektjahr nutzten das 3600 Bürger zu einem gratis Greta-Feeling. Auch die Installationskosten zahlt die Gemeinde, also wir alle. 

Langfristig will der Staat diese Daseins-Vorsorge-Kosten natürlich auf den Bürger abschieben. Der trägt dann die Kosten, aber nicht mehr die Entscheidung. Beim „Carsharing“ gehört das Auto nicht mehr dem Nutzer, der es freiwillig nie kaufen würde. Der nutzt es nur noch Zeithappen-weise, so wie man sich eine Ferienwohnung mietet. Und hier lässt der Klimaschutz-Bevormunder Frank-Michael Uhle die Katze aus dem Sack: Die Landeier sollen „… ein anderes Verhältnis zum Eigentum“ bekommen, nämlich: keins! Das ist ungeheuerlich!

Bei der E-Mobilität steht das E für Enteignung! 

Unsere individuelle Mobilität gehört uns nicht mehr, wir leihen sie uns nur, vom Staat oder einem, der mit ihm unter einer Decke steckt. Unsere Musik-CDs gehören uns ja auch nicht mehr, sondern nur noch Lizenzen auf einem Server im Ausland. 

Im gelobten Vorzeige-Land hat sich die in der Gesamtbilanz klimaschädlichere E-Mobilität noch nicht überall herumgesprochen. Bei der Diskussion um die Hunsrückquerbahn überraschte der Landrat: Die CDU wolle das Auto von der Straße bekommen! Ist das nur schwarz-grüne Symbolpolitik, um sich mit Hilfe der Grünen an der Macht halten zu können? Oder hat die CDU einfach verlernt, wie Marktwirtschaft funktioniert? Und was von beidem wäre schlimmer?

Die AfD wird sich im Kreistag für die Beendigung dieses sozialistischen Dorfspiels einsetzen, an dessen Ende der E-Trabi stehen könnte – bevor auch er von Zwangs-Bahnen und -Bussen abgelöst wird, die mitunter nur noch 15 km-Lizenzen zulassen werden.