Kliniksterben im Rhein-Hunsrück stellt die Systemfrage!

Loreley-Kliniken in St. Goar/Oberwesel in höchster Gefahr!

Die Loreley-Kliniken in St. Goar/Oberwesel mit 350 Mitarbeitern und ihren Familien sind ein wesentlicher Baustein zur Daseinsvorsorge der Menschen im Rhein-Hunsrück-Kreis. Ihre medizinische Qualität steht außer Frage. Ihre Insolvenz wäre ein Fall von umfassendem Systemversagen.

„Viele Köche verderben den Brei!“ – Wer sind die Akteure?

Kein Unternehmen kann ohne berechenbare Geschäftsgrundlage bestehen. Wenn der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) nun aufgrund neuer Regelungen bis zu 100 Prozent aller Abrechnungen in der konservativen Orthopädie beanstandet und zu „Prüffällen“ macht, also Unkorrektheiten reklamiert und keine Zahlung leistet – und über drohende Strafzahlungen quasi kriminalisiert, so offenbart sich ein rein an Zahlen orientiertes Controlling, dem eine inhaltlich-qualitative Steuerung fehlt. Das nun in Frage gestellte Geschäftsmodell hat bis zuletzt schwarze Zahlen geschrieben!

Der MDK als Erfüllungsgehilfe der Krankenkassen darf nicht zum kalten Vollstrecker des Kliniksterbens werden. Diese Macht der Krankenkassen zeigt eine System-Unwucht, denn sie ist primär an Kostensenkungen interessiert – koste es die Gemeinschaft was es wolle.

Die Marienhaus Unternehmensgruppe mit der führenden Marienhaus Holding GmbH ist ein kirchliches Gesundheitsunternehmen mit über 13.800 Mitarbeitern: ein mächtiger Anbieter auf dem Gesundheitsmarkt! Im Wettbewerb punktet er mit Vertrauen in kirchliche Sozialverpflichtung. Viele arbeiten ehrenamtlich. Darf ein solcher Anbieter rein betriebswirtschaftlich und an Profitabilität orientiert entscheiden? Dass die Holding nun lieber in einem ihrer Häuser in Bingen (Heilig-Geist-Hospital) investiert, stellt die Kirche auf den Prüfstand: Brauchen wir kirchliche Gesundheitsanbieter ohne gelebte Sozialverantwortung?

Keiner trägt Verantwortung – immer sind es andere!

Die Landesregierung ist der oberste Hüter der Daseinsvorsorge in Rheinland-Pfalz und trägt die politische Gesamtverantwortung. Frau Dr. Sylvia Groß, gesundheitspolitische Sprecherin der AfD-Fraktion im Landtag von Rheinland-Pfalz, dazu: „Die Kliniken werden in immer kürzeren Abständen mit immer schärferen Auflagen und Gesetzen konfrontiert, die vor allem kleinere Häuser nicht erfüllen können.“ Neuralgische Punkte sind insbesondere die Pflegepersonal-Untergrenzen, fehlsteuernde Regelungen zur Notfallversorgung und eine völlig unzureichende Krankenhaus-Investitionsförderung.

Wenn sich politische Verantwortung aber in der abstrakten Mathematik von Fördertöpfen erschöpft und ihre politischen Führer die Verantwortung auf Reformgesetze der Bundespolitik abschieben, wird deutlich: Die medizinische Daseinsvorsorge in Rheinland-Pfalz befindet sich in unwürdiger Hand! Die Landesregierung ist aufgefordert zu handeln, um einen unwiederbringlichen Verlust für die wohnortnahe Versorgung der Patienten im Rhein-Hunsrück zu verhindern.