Zuerst stellte er klar, dass das AfD-Programm keineswegs im Widerspruch zum christlichen Glauben und den christlichen Werten stehe, ein solcher Widerspruch sei „konstruiert“. Frisch plädierte für einen Dialog zwischen den Kirchen und der AfD, der Gräben nicht vertiefe, sondern zuschütte; dieser Dialog werde aber leider von vielen Klerikern abgelehnt.
„Es steht den Kirchen nicht zu, einzelne politische Parteien zu bewerten.“
Frisch forderte eine „Debattenkultur“ ein. „Die Kirchen verlangen eine Aufnahme aller Flüchtlinge in Deutschland unter Berufung auf den christlichen Grundwert der Nächstenliebe ohne Rücksicht auf eine gesunde und praktische Vernunft; wer Letztere anmahnt, den stempeln sie zum Ketzer.“ Gegen solch unrealistisches hohles Pathos („Willkommensrausch“), das förmlich zum „Dogma“ erhoben werde, sei schwer anzukommen.
Leider sei in Deutschland die im Grundgesetz vorgesehene Trennung von Staat und Kirche faktisch vielfach durchbrochen, so der religions- und familienpolitische Sprecher der Mainzer AfD-Fraktion.
Der Abgeordnete erinnerte daran, dass auch Luther für eine Trennung von Kirche und Staat eingetreten sei. „Dafür wurde er als Ketzer verfolgt, und heute ist es die AfD.“
Die Kirche sei für den Glauben da und solle sich nicht in die Politik einmischen.
Zum Flüchtlingszustrom: Auch die AfD wolle selbstverständlich helfen, es gehe aber um das Wie, das Wo und das Maß. Am sinnvollsten scheine der AfD die Hilfe in den Herkunftsländern. So würden die Menschen in ihren angestammten Kulturen belassen und viele politische, soziale und finanzielle Probleme in Deutschland und Europa würden vermieden. Eine Orientierung am „Gemeinwohl“ müsse die Not von Deutschen in Deutschland berücksichtigen. Frisch sprach von „erschütternden Bildern deutscher Rentner, die in Mülltonnen nach Plastikflaschen suchen“, diese Deutschen hätten aber jahrzehntelang in die Sozialkassen eingezahlt, was für die Flüchtlinge nicht gelte. Schließlich befürwortete Frisch das Modell der „klassischen Familie“, die aus Vater, Mutter und Kindern bestehe. Scharf kritisierte er die staatliche Mitfinanzierung von Abtreibungen auch in Rheinland-Pfalz.